Thale

Die sechste Station auf unserer Rap-Spect-Reise durch den Landkreis Harz trägt den Namen Thale. Die Stadt mit ihren 17.000 Einwohnern liegt am nordöstlichen Rand des steil abfallenden Harz-Gebirges. Oberhalb von Thale beginnt das Bodetal. Auf dem Wappen ist die 1340 erwähnte Burg Thale dargestellt, die im 10. Jahrhundert zum Schutz des Klosters Wendhusen erbaut und um das Jahr 1365 zerstört wurde. Die rote Hexe im silbernen Schild steht für das Symbol des Hexentanzplatzes. Die Entwicklung des Ortes ist eng verbunden mit dem Hexentanzplatz und dem Bodetal. Der Berg hatte bereits eine vorgeschichtliche Bedeutung und war ein Wall der Harzbewohner gegen die feindlichen Heere im dreißigjährigen Krieg. Das offene Tor soll auf die Gastfreundschaft des Ortes hinweisen. Zum Thema Gastfreundschaft kommen wir später noch einmal.

In Thale waren von Montag bis Mittwoch, 19. bis 21. Juli, vier Kids im Jugendzentrum Sputnik am Start. Das einzige Mädchen konnte jedoch wegen einer Erkältung nur am ersten Tag dabei sein. Somit blieben drei Jungs im Alter zwischen 12 und 16 Jahren übrig, um einen erstklassigen Song aufzunehmen. Nach einem Brainstorming über das Thema Vielfalt, Demokratie und Toleranz haben die Kids den Wunsch geäußert, einen Text über Freiheit zu schreiben. Alle waren sehr talentiert und haben sich richtig in die Arbeit reingekniet. Das spiegelt auch ihr Crew-Name wider, den sich die Kids in traditioneller Rap-Spect-Manier gegeben haben. Ab sofort sind die besser bekannt unter dem Pseudonym "Thalentiert". Der Name war einfach zu genial, um ihn nicht zu nehmen. Ihr Song trägt den Titel "Freies Deutschland".

Die treuen Rap-Spect-Fans wundern sich an dieser Stelle sicher schon, weshalb es kein Video gibt. Um es kurz zu machen: Es gab keinen dritten Tag, kein Konzert und kein abschließendes Gespräch mit den Kids. Obwohl die Jungs einen riesen Spaß bei den Aufnahmen hatten, voller Vorfreude auf den dritten Tag überhaupt nicht mehr aufhören wollten, sich für ihren Auftritt vorzubereiten, und anschließend begeistert von den Proben nach Hause gegangen sind, wurde der Kurs am dritten Tag aus „unerklärlichen Gründen“ von keinem der teilnehmenden Jungs besucht. Wir sind uns sicher, dass der Grund hierfür die zu behandelnde Thematik ist. Mit Demokratie, Toleranz und Vielfalt stößt man halt nicht überall auf Gastfreundschaft. Da haben wir wohl ins Wespennest gestochen. Und wer muss es am Ende ausbaden? Wer leidet am meisten darunter? Die Kinder. Traurig aber wahr.


Fotos

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